Veranstaltung zum Glas der Vernunft: Unterschied zwischen den Versionen

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Die diesjährige Preisverleihung wird am Sonntag, dem 28. September 2014, um 11:30 Uhr im Opernhaus des Kasseler Staatstheaters stattfinden; die Festrede wird Außenminister a.D. der Bundesrepublik Österreich Erhard Busek zum Thema „Europa und die Nationalstaaten“ halten; er ist ein besonderer Kenner der politischen Entwicklungen in Südosteuropa. Die Laudatio auf den Preisträger hat sein Freund und Mitstreiter, der international tätige, z. Zt. an der Met in New York arbeitende Dirigent Ádám Fischer Übernommen. Ádám Fischer war 1987-1992 GMD am Staatstheater Kassel; er hat hier auch die Mahler-Festspiele initiiert und geleitet.
 
Die diesjährige Preisverleihung wird am Sonntag, dem 28. September 2014, um 11:30 Uhr im Opernhaus des Kasseler Staatstheaters stattfinden; die Festrede wird Außenminister a.D. der Bundesrepublik Österreich Erhard Busek zum Thema „Europa und die Nationalstaaten“ halten; er ist ein besonderer Kenner der politischen Entwicklungen in Südosteuropa. Die Laudatio auf den Preisträger hat sein Freund und Mitstreiter, der international tätige, z. Zt. an der Met in New York arbeitende Dirigent Ádám Fischer Übernommen. Ádám Fischer war 1987-1992 GMD am Staatstheater Kassel; er hat hier auch die Mahler-Festspiele initiiert und geleitet.
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''2. Oktober 2014 <br>''
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'''Podiumsdiskussion an der Kasseler Waldorfschule'''
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Am vergangenen Samstag luden die Kasseler Jugendsymposien und der Verein der Förderer des Kasseler Bürgerpreises "Glas der Vernunft" erstmalig zu einer gemeinsam veranstalteten Podiumsdiskussion an der Waldorfschule ein. Mit der Veranstaltung sollte den Teilnehmern des Jugendsymposions, Oberstufenschülern der Kasseler Waldorfschule und der hiesigen Gymnasien die Möglichkeit eröffnet werden, mit dem diesjährigen Preisträger des Bürgerpreises, dem ungarischen Menschenrechtsaktivisten Ferenc Köszeg, über die gegenwärtige politische Situation in Ungarn und über die zivilrechtlichen und gesellschaftlichen Aufgaben Europas zu sprechen. Die Jugendlichen waren außerdem zur Preisverleihung im Opernhaus am nächsten Tag eingeladen. Begleitet wurde Ferenc Köszeg von András Kádár und Marta Pardavi, die sein langjähriges unerschrockenes Engagement für Menschen- und Flüchtlingsrechte, Gedanken- und Religionsfreiheit sowie für den Schutz von Minderheiten als Vorsitzende des ungarischen Helsinki-Komitees fortsetzen.
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Nach den Begrüßungsworten von Wilfried Sommer moderierte Michael Zech das Gespräch, das sich nach einigen einleitenden Fragen an Herrn Köszeg zu dessen Biographie und zu seiner Sicht der gegenwärtigen politischen Lage in Ungarn zu einem regen Austausch zwischen dem Podium und dem Auditorium entwickelte.
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Die Situation der Flüchtlinge und der Roma in seinem Land bezeichnete Köszeg als höchst besorgniserregend. Dass Ungarn kürzlich neben Russland, Senegal, Burma, Palästina und Ägypten als einziger europäischer Staat in der Reihe der Länder genannt wurde, wo die Rechtslage die Arbeit von NGOs massiv erschwere, beschäme ihn tief.
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Besonders viele Reaktionen und Statements gab es auf eine Frage von Herrn Köszeg an die Jugendlichen, wie sie den Umgang mit Asylsuchenden in Europa bewerteten.
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Abschließend gaben Ferenc Köszeg und seine beiden Mitstreiter den Jugendlichen mit auf den Weg, dass die Errungenschaft der Menschen- und Bürgerrechte keine Selbstverständlichkeit sei und deren Einhaltung ein stetiger Kampf, den es nie auszusetzen und auch nie aufzugeben gelte. Auch kleine Aktionen und Beharrlichkeit von Wenigen führten letztendlich zum Ziel.
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Nach der Diskussion hatten die rund 70 Teilnehmer Gelegenheit in kleinen Gesprächsgruppen ihre Gedanken und Meinungen zu weiteren zivilgesellschaftlichen und politischen Themen auszutauschen.
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In Herrn Köszeg  konnten die Jugendlichen einem Menschen begegnen, der für universelle Werte wie Menschen- und Flüchtlingsrechte und Schutz von Minderheiten, insbesondere im Südosten Europas stets unerschrocken, mutig und konsequent eingetreten ist.

Aktuelle Version vom 2. Oktober 2014, 10:20 Uhr

In diesem Jahr geht der Kasseler Bürgerpreis DAS GLAS DER VERNUNFT an den ungarischen Menschrechtsaktivisten Ferenc Köszeg. Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 28. September 2014, um 11:30 Uhr im Opernhaus des Kasseler Staatstheaters statt. Sein unerschrockenes Eintreten für Menschen- und Flüchtlingsrechte, Gedanken- und Religionsfreiheit sowie für den Schutz von Minderheiten soll dort gewürdigt werden.

Im Vorfeld der Veranstaltung laden der Verein der Freunde und Förderer des Kasseler Bürgerpreis DAS GLAS DER VERNUNFT und das KASSELER JUGENDSYMPOSION eine kleine ausgewählte Gruppe Schülerinnen und Schüler (TeilnehmerInnen der Kasseler Jugendsymposien, SchülerInnen der Kasseler Gymnasien und Jugendliche aus Ungarn) am Samstag, dem 27. September 2014, um 17.30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion mit dem Preisträger und den beiden derzeitigen Vorsitzenden des ungarischen Helsinki-Komitees, András Kádár und Márta Pardavi, ein. Die an der Podiumsdiskussion teilnehmenden Jugendlichen erhalten zugleich Freikarten für die Preisverleihung.


Veranstaltung am Samstag, den 27. September 2014
Podiumsdiskussion und Empfang

Ort:
Freie Waldorfschule Kassel - Festsaal, Hunrodstraße 17, 34131 Kassel

17:00 – 17:30 Uhr
Ankommen

17:30 – 18:30 Uhr
Podiumsdiskussion mit dem Preisträger Ferenc Köszeg und den beiden Vorsitzenden des ungarischen Helsinki-Komitees, András Kádár und Márta Pardavi

18:30 – 19:30 Uhr
Empfang

19:30 – 21:00 Uhr
Austausch und Diskussion mit Schülerinnen und Schülern aus Budapest:
Wo liegen im heutigen Europa die zivilrechtlichen und gesellschaftlichen Aufgaben?
Wo liegen sie im globalen Zusammenhang?


Preisverleihung DAS GLAS DER VERNUNFT
am Sonntag, den 28. September 2014

Ort:
Opernhaus des Kasseler Staatstheaters, Friedrichsplatz 15, 34117 Kassel

11.30 Uhr
Preisverleihung Kasseler Bürgerpreis an Ferenc Köszeg
Festrede: Erhard Busek (österr. Außenminister a.D.)
Laudatio: Ádám Fischer (Dirigent, Metropolitan Opera N.Y.)


Pressemitteilung
Kasseler Bürgerpreis Das Glas der Vernunft 2014 an Ferenc Köszeg

Vorstand und Beirat der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Kasseler Bürgerpreises Das Glas der Vernunft haben Ferenc Köszeg aus Ungarn als Preisträger des Jahres 2014 gewählt. Damit soll sein besonderes Engagement im europäischen Integrationsprozess, sein unerschrockenes Eintreten für universelle Werte wie Menschen- und Flüchtlingsrechte, Gedanken- und Religionsfreiheit sowie Schutz von Minderheiten, insbesondere im Südosten Europas, gewürdigt werden. Ferenc Köszeg ist Ehrenpräsident des ungarischen Helsinki-Komitees, Gründer des European Roma Rights Centers und Mitinitiator des Unabhängigen Rechtsberatungsdienstes in Ungarn (Independent Legal Aid Service). Der Kasseler Bürgerpreis Das Glas der Vernunft wurde im Jahre 1990 von Kasseler Bürgern gestiftet. Anlass war die Öffnung des Eisernen Vorhanges am 9. November 1989 nach den Bürgerprotesten in der DDR im Herbst 1989. Daraus resultierte die Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990.

Mit dem Bürgerpreis Das Glas der Vernunft wollen die Bürger der Region Kassel nicht nur an die Aufhebung der Teilung Deutschlands erinnern, sondern zugleich bewusst machen, dass mit Vernunft und Toleranz ideologische wie religiöse und politische Schranken überwunden werden können. Daher wird der Preis jährlich an Personen oder Institutionen vergeben, die mit ihrem Wirken den Idealen der Aufklärung – Überwindung ideologischer Schranken, Vernunft und Toleranz gegenüber Andersdenkenden – in besonderer Weise dienen. Damit soll deutlich gemacht werden, was der Einzelne bewirken kann.

Der Preis besteht aus einer Urkunde, einer vom Kasseler Kunstprofessor K.O. Blase entworfenen Skulptur mit einem Prisma, dem analytischen Glas der Aufklärung, und einem Geldpreis von 10.000 EURO. Die Finanzierung des Preises sowie der Veranstaltung zur Preisverleihung erfolgt ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden von Bürgern der Region Kassel. Die Preisverleihung steht jeweils im zeitlichen Zusammenhang zum Tag der Vereinigung Deutschlands, dem 3. Oktober.

Bisher wurde der Preis 23 Mal vergeben. Der erste Preisträger war 1991 der damalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher; er wurde für seine Verdienste um die Öffnung des Eisernen Vorhanges geehrt. 2010 erhielt der chinesische Dissident und Künstler Ai Weiwei den Preis, weil er mit den Mitteln der Kunst Kritik am politischen System seines Staates geübt hat. 2011 wurde der Choreograph Royston Maldoom mit diesem Preis geehrt, da er benachteiligten Menschen in aller Welt durch gemeinsamen Tanz Lebensgefühl und Selbstbewusstsein vermittelt. 2012 bekam die indische Wissenschaftlerin und Teilnehmerin der documenta 13 Vandana Shiva den Preis für ihr Engagement in den Bereichen Umweltschutz, biologische Vielfalt und Frauenrechte. 2013 wurde der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas geehrt und damit sein Engagement für den Aufbau einer gemeinsamen europäischen Zukunft und die Gestaltung einer kosmopolitisch orientierten Weltgesellschaft gewürdigt.

Die diesjährige Preisverleihung wird am Sonntag, dem 28. September 2014, um 11:30 Uhr im Opernhaus des Kasseler Staatstheaters stattfinden; die Festrede wird Außenminister a.D. der Bundesrepublik Österreich Erhard Busek zum Thema „Europa und die Nationalstaaten“ halten; er ist ein besonderer Kenner der politischen Entwicklungen in Südosteuropa. Die Laudatio auf den Preisträger hat sein Freund und Mitstreiter, der international tätige, z. Zt. an der Met in New York arbeitende Dirigent Ádám Fischer Übernommen. Ádám Fischer war 1987-1992 GMD am Staatstheater Kassel; er hat hier auch die Mahler-Festspiele initiiert und geleitet.


2. Oktober 2014
Podiumsdiskussion an der Kasseler Waldorfschule

Am vergangenen Samstag luden die Kasseler Jugendsymposien und der Verein der Förderer des Kasseler Bürgerpreises "Glas der Vernunft" erstmalig zu einer gemeinsam veranstalteten Podiumsdiskussion an der Waldorfschule ein. Mit der Veranstaltung sollte den Teilnehmern des Jugendsymposions, Oberstufenschülern der Kasseler Waldorfschule und der hiesigen Gymnasien die Möglichkeit eröffnet werden, mit dem diesjährigen Preisträger des Bürgerpreises, dem ungarischen Menschenrechtsaktivisten Ferenc Köszeg, über die gegenwärtige politische Situation in Ungarn und über die zivilrechtlichen und gesellschaftlichen Aufgaben Europas zu sprechen. Die Jugendlichen waren außerdem zur Preisverleihung im Opernhaus am nächsten Tag eingeladen. Begleitet wurde Ferenc Köszeg von András Kádár und Marta Pardavi, die sein langjähriges unerschrockenes Engagement für Menschen- und Flüchtlingsrechte, Gedanken- und Religionsfreiheit sowie für den Schutz von Minderheiten als Vorsitzende des ungarischen Helsinki-Komitees fortsetzen. Nach den Begrüßungsworten von Wilfried Sommer moderierte Michael Zech das Gespräch, das sich nach einigen einleitenden Fragen an Herrn Köszeg zu dessen Biographie und zu seiner Sicht der gegenwärtigen politischen Lage in Ungarn zu einem regen Austausch zwischen dem Podium und dem Auditorium entwickelte.

Die Situation der Flüchtlinge und der Roma in seinem Land bezeichnete Köszeg als höchst besorgniserregend. Dass Ungarn kürzlich neben Russland, Senegal, Burma, Palästina und Ägypten als einziger europäischer Staat in der Reihe der Länder genannt wurde, wo die Rechtslage die Arbeit von NGOs massiv erschwere, beschäme ihn tief. Besonders viele Reaktionen und Statements gab es auf eine Frage von Herrn Köszeg an die Jugendlichen, wie sie den Umgang mit Asylsuchenden in Europa bewerteten.

Abschließend gaben Ferenc Köszeg und seine beiden Mitstreiter den Jugendlichen mit auf den Weg, dass die Errungenschaft der Menschen- und Bürgerrechte keine Selbstverständlichkeit sei und deren Einhaltung ein stetiger Kampf, den es nie auszusetzen und auch nie aufzugeben gelte. Auch kleine Aktionen und Beharrlichkeit von Wenigen führten letztendlich zum Ziel.

Nach der Diskussion hatten die rund 70 Teilnehmer Gelegenheit in kleinen Gesprächsgruppen ihre Gedanken und Meinungen zu weiteren zivilgesellschaftlichen und politischen Themen auszutauschen. In Herrn Köszeg konnten die Jugendlichen einem Menschen begegnen, der für universelle Werte wie Menschen- und Flüchtlingsrechte und Schutz von Minderheiten, insbesondere im Südosten Europas stets unerschrocken, mutig und konsequent eingetreten ist.