StapletonMacfarlane121

Aus Jugendsymposion
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Klassische Tonstudio zur Aufnahme von Musik, speziell Studios für große Klangkörper (wie Orchester, Chöre und Bigbands), bestehen in der Regel aus mehreren Räumen oder Teilräumen, welche einerseits gegen Störgeräusche von außen gut abgeschirmt sind und andererseits mit entsprechenden akustisch-dämpfenden Raumelementen ausgestattet wurden, welche für die jeweils gewünschte Akustik sorgen. Benötigt wird zumindest ein Regieraum, bei Hörfunkstudios auch „Kontrollraum“ genannt, in dem eine oder mehrere Personen (zum Beispiel inaktive Musiker, Tontechniker, Tonmeister oder ein spezialisierter Aufnahmeleiter) sitzen und die Aufnahme koordinieren. Von dort aus wird das aufgenommene Tonmaterial über Studiomonitore (Lautsprecher) überwacht und beurteilt sowie später geeignet abgemischt und zusammengeschnitten. Er enthält den überwiegenden Teil der Technik, wie Mischpulte, Klangerzeuger und Effektgeräte. Von hier aus wird den Musikern und Sängern auch Material zugespielt. Der Regieraum benötigt eine unauffällige, möglichst neutrale Akustik mit kurzen Nachhallzeiten im Bereich von rund 0,2 Sekunden, die das Beurteilen der Aufnahme und der späteren Mischung erleichtert. Ein Einrichtungskonzept für Regieräume wird LEDE („Live End Dead End“) genannt. In Tonstudios gibt es einen oder mehrere Räume, die für die Aufnahme von Gesang, Musikinstrumenten, Sprache oder auch Geräuschen akustisch angepasst wurden. Die Ausgestaltung kann dabei sehr unterschiedlich sein: Klassische Musiker und Big Bands benötigen traditionell eine tragende Akustik mit Nachhallzeiten zwischen 1,6 und 2 Sekunden, moderne Musiker und Sprecher dagegen eine eher reflexionsarme („trockene“) Akustik mit Nachhallzeiten zwischen 0,1 und 0,8 Sekunden, um optimal agieren zu können. Ungeachtet der bestehenden akustischen Gegebenheiten können unterschiedliche Aufnahmeverfahren zur Anwendung kommen. So können Musiker und Instrumente sowohl in Vereinzelung als auch als Gesamtszene aufgenommen werden; je nach Bedarf mit mehr oder weniger Raumakustik. Mit einer Schalldämmung wird verhindert, dass Geräusche von außen nach innen oder von innen nach außen dringen. Nur so können zu jeder Tageszeit Aufnahmen gemacht werden, ohne von Verkehrslärm oder anderen Störungen betroffen zu sein oder auf Ruhezeiten in Wohngebieten oder Lärmschutzverordnungen achten zu müssen. Dies geschieht durch den Bau von Doppelwand-Systemen (Raum-in-Raum-Konzept) mit dazwischen liegender Dämmung, wobei sich die Wände jeweils möglichst wenig berühren dürfen, also nur eine geringe akustische Kopplung entsteht. So entsteht ein innen liegender Raum mit einer zusätzlichen äußeren Schale. Auch der Boden ist bei einer solchen Anordnung weich gelagert, z.B. ein schwimmender Estrichboden auf Trittschalldämmmatten. Naturgemäß ist beim Durchtritt des Schalls durch ein Medium die Unterdrückung hoher Frequenzen, die im Bereich der Wandstärke oder darunter liegen, generell besser. Insgesamt wirken dicke und schwere Materialien besser dämmend.