Gibt es ein Bewusstsein nach dem Tod?

Aus Jugendsymposion
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von Pierre-Pascal Forster, 13. Juli 2010


Definition Bewusstsein:

Durch das Bewusstsein können wir Dinge erleben und wahrnehmen. Auch Emotionen werden durch das Bewusstsein erlebt. Das Bewusstsein beschäftigt sich nur mit den Geisteszuständen.

Es gibt jedoch keine wirklich klare Definition von Bewusstsein.

In der Wissenschaft wird Bewusstsein etwa so definiert:

Alles was selbstständig eine Entscheidung treffen kann, bevor sie realisiert wurde, hat ein Bewusstsein.

Hier könnte man sich nun auch fragen, ob auch Maschinen ein Bewusstsein haben.


Bewusstsein nach dem Tod:

Früher gingen alle Wissenschaften davon aus, dass das Bewusstsein mit dem Tod endet. Es wurde angenommen, dass sich der Sitz des Bewusstseins im Gehirn befindet. Heute gehen die ersten Wissenschaften allerdings davon aus, dass sich das Bewusstsein nicht im Gehirn befindet.

Auf diesen Schluss kam man, indem man Patienten, die schonmal klinisch tot gwesen sind, nach ihrer Reanimation, nach ihren Wahrnehmungen befragte. Die Befragten sprachen von klaren Denkprozessen, die sie gehabt hätten. In dieser Zeit waren sie jedoch tot, und somit bestand auch keine Gehirnaktivität in diesem Zeitraum. Desshalb kann man annehmen, dass das Bewusstsein vom Gehirn getrennt ist und auch noch nach unserem Tod existiert.

Auch die Quantenphysik hat sich mit diesem Thema beschäftigt, und hält das Weiterexistens des Bewusstseins nach dem Tod für sehr wahrscheinlich.


Was sagt das tibetisches Totenbuch über das Bewusstsein nach dem Tod?

Das tibetische Totenbuch beschreibt die Zustände nach dem Tod und der Wiedergeburt.

Es gibt demnach drei verschieden Zustände:

Als erstes erlebt das Bewusstsein des Verstorbenen eine Lichtvision. Wenn dieser Zustand (Erkennung der Leerheit der Wirklichkeit) nicht erhalten werden kann, wechselt das Bewusstsein in den nächsten Zwischenzustand. Hier erlebt der Geist z.B. verschiedene Lichterscheinungen, rasende Gottheiten usw. Wenn die Angst vor diesen Visionen, die nur aus aus dem Bewusstsein des Verstorben entstammen, nicht überwunden werden, so flieht das Bewusstsein in die Wiedergeburt und der Kreislauf des Lebens und Leidens beginnt von Neuem. Dies geschieht so lange, bis sich das Bewusstsein nicht mehr in die Wiedergeburt flüchtet, sondern die Ängste überwindet und vollkommene Erkenntniss erlangt.


Quantenphysik und Bewusstsein:

In der Quantenphysik gibt es Theorien, die der buddhistischen Theorie in vielen Punkten ähnelt. Es wird nun eher von Potenzialitäten statt Materie geprochen. Alles ist in einem ständigen Wandel und Austausch. Laut dieser Theorie, kann es keine Trennung von Geist und Materie geben. So könnte auch das Bewusstsein ein Quantenphänomen sein.

Es ist sozusagen alles das Selbe, nur in einer anderen Form. Man kann sich das so, wie mit den verschiedenen Aggregatzuständen von Stoffen vorstellen. Es kann ja nicht aus Nichts Etwas entstehen, genauso kann auch nicht Etwas zu Nichts werden.

Das Quantenbewusstsein würde keinen materiellen Träger wie unser Gehirn benötigen. Das Gehirn ist nur der Empfänger für das Bewusstsein, wie z.B. ein Radio Radiowellen empfängt. Tatsächlich könnte das, an das Gehirn gebundene Bewusstsein, der Teilchenaspekt des Bewusstseins sein. Nach dem Tod würde das Bewusstsein dann einen Wellencharakter annehmen.

Man geht in der Quantenphysik davon aus, dass alle Teilchen miteinander verbunden sind, und sich gegenseitig beeinflussen. Jede Bewusstseinsänderung, sogar jeder Gedanke, hat auf diese Verbundenheit Einfluss, und kann somit eine Veränderung herbeirufen.


Mit diesem Wissen lässt sich auch folgendes Phänomen erklären:

Der schwedische Naturwissenschaftler Emanuel von Swedenborg hatte die Vision, dass in seiner Heimatstadt Stockholm, die 450km von seinem derzeitigen Aufenthaltsort entfernt war, ein Feuer ausgebrochen sei, welches nur wenige Häuser vor seinem Haus gestoppt hatte. Es stellte sich heraus das dies keine Fantasie war, sondern real.


Auf diese Art von Phänomenen war auch schon Einstein aufmerksam geworden, legte sie allerdings als "spukhafte Fernwirkung" bei Seite.

Der Quantenphysiker Anton Zeiling konnte diesen Effekt jedoch, vor nicht allzu langer Zeit, als real bestätigen. Laut Hans-Peter Dürr, dem ehemalige Leiter des Max-Plank-Instituts für Physik in München, gibt es einen Quantencode, in den alles Lebendige und Tote eingebunden ist. Zu einer Weiterexistens nach dem Tod sagt er folgendes: »Was wir Diesseits nennen, ist im Grunde die Schlacke, die Materie, also das Greifbare. Das Jenseits ist alles Übrige, die umfassende Wirklichkeit, das viel Größere.«


Bewusstsein ist noch immer eines der größten Rätsel, denen die Menschheit versucht ihr Geheimnis zu entlocken. Vielleicht müssen wir uns in Zukunft noch von vielen vertrauten Denkschemen lösen, um der Wahrheit ein Stückchen näher zu kommen.


Zitat:

»Bewusstsein gibt es seiner Natur nach nur in der Einzahl. Ich möchte sagen: die Gesamtzahl aller "Bewusstheiten" ist immer bloß "eins".«

Erwin Schrödinger, Geist und Materie


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