Conditio humana: Unterschied zwischen den Versionen

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Resonanz- und Erkenntnisfiguren<br>
 
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Version vom 10. März 2021, 11:23 Uhr

Kasseler Jugendsymposion »Conditio humana«

Documenta-Halle .jpgFoto: Sandymileth


Conditio humana


Die "Conditio humana" steht vom 10. bis 13. Juni 2021 im Mittelpunkt eines großen Jugendsymposions in der documenta-Halle in Kassel. Dort wird die Frage aufgeworfen, was der Mensch nach Maßgabe seiner Weltverbundenheit werden kann.

Die Frage, wie es ist und was es heißt, ein Mensch zu sein, können wir uns nur stellen, weil wir fähig sind, uns von außen zu sehen. Es ist uns möglich, abständig auf uns selbst zu blicken. Wir empfinden uns nicht nur direkt als jemand, sondern wir bemerken zugleich, wie diese / dieser Jemand sich gibt und darstellt. Mit der Empfindung, direkt und unmittelbar jemand zu sein, fühlen wir uns selbst in uns zuhause. Wir sind einfach leiblich unmittelbar da. Das bildet den Ausgangspunkt unseres Erlebens. Gelingt es uns, Begegnungen mit anderen Menschen, Landschaften oder Städten intensiv zu erleben, so klingt dieser leibliche Ausgangspunkt wie mit. Unser leibliches Dasein erfahren wir, so Thomas Fuchs, als Mit-Sein mit der Welt. Und durch den Leib verwandeln wir uns, wie Hartmut Rosa es ausdrückt, der Welt an. Blicken wir von außen auf uns, so stellen wir unsere Erlebnisse in einen neuen Bezug. Wir fragen, was sie bedeuten. Uns wird deutlich, dass wir nicht nur erleben, sondern auch Bedeutung verleihen können. Wir werden zu jemand, die / der Sinn stiftet. Wie können leiblich-unmittelbares Erleben und der Perspektivenwechsel, welchen wir vollziehen, wenn wir Sinn und Bedeutung stiften, zusammenklingen? Diese zentrale Frage unseres Menschseins verfolgt uns ein Leben lang. Siri Hustvedt weitet diese Frage, indem sie das leiblich-unmittelbare Erleben zusammenschaut mit dem, was uns direkt und unmittelbar begegnet. So schreiben wir nicht nur unser Leben, wir werden zugleich auch von ihm geschrieben. Können wir auch diese beiden Aspekte zusammenklingen lassen? Wie kann unser Selbstverhältnis in harmonischer Weise zugleich ein Weltverhältnis sein?

Schon vor der Corona-Pandemie war der Perspektivenwechsel, welchen wir Menschen vollziehen, wenn wir unser unmittelbares Erleben anschauen und Bedeutung stiften, für Bildungsprozesse zentral. – Durch lange Fernunterrichtsphasen hat die Schule in einem ganz neuen Maße die Aufgabe bekommen, dass sich in ihr das eigene Selbstverhältnis zu einem verständigen und dialogischen Weltverhältnis entwickeln kann. Diese Frage ist von Siri Hustvedt, Hartmut Rosa und Thomas Fuchs ausgesprochen gründlich und weitblickend bearbeitet worden. Nicht zuletzt zeigt ihre prominente Stellung im kulturellen und wissenschaftlichen Leben, wie sie den Puls der Zeit treffen. Das Kasseler Jugendsymposion nimmt hundert Jahre Oberstufenunterricht an Waldorfschulen zum Anlass, mit einem großen Symposion zur Conditio humana, bei dem zeitgleich von Peking bis New York Oberstufenschüler/innen online zugeschaltet sind, die genannten Fragen zu thematisieren. Es werden so viele Teilnehmer/innen wie möglich in Präsenz dabei sein, es werden tausende online hinzukommen. Alle werden neu auf sich mit der Frage blicken, wie es ist und was es heißt, ein Mensch zu sein.

Ablauf



Donnerstag

16.00 Uhr Get together

17.00 Uhr documenta-Halle Eröffnung Vorlesung Conditio humana

Freitag

9.00 – 10.00 Uhr Nach- und Anklänge zur Vorlesung in Foren

11.00 – 12.30 Uhr documenta-Halle Vortrag / Lecture Resonanzfiguren im Pulsschlag der Zeit

14.30 – 16.00 Uhr documenta-Halle Diskussion mit Hartmut Rosa nur für Schüler*innen und Studierende

17.00 – 18.30 Uhr documenta-Halle Vorlesung Conditio humana

Abends get together

Samstag

9.00 – 10.00 Uhr Nach- und Anklänge zur Vorlesung in Foren

11.00 – 12.30 Uhr documenta-Halle Vortrag Personaler und interpersonaler Raum

14.30 – 16.00 Uhr documenta-Halle Diskussion mit Thomas Fuchs nur für Schüler*innen und Studierende

17.00 – 18.30 Uhr documenta-Halle Vorlesung Conditio humana

Abends Konzert

Sonntag

9.00 – 10.00 Uhr Nach- und Anklänge zur Vorlesung in Foren

11.00 – 12.30 Uhr documenta-Halle Abschlussvortrag Resonanz- und Erkenntnisfiguren

Bewerbung und Anmeldung


Hier erhalten Sie alle Informationen zum Bewerbungsverfahren.

Bitte lesen Sie sich das Bewerbungsverfahren durch. Die Online-Anmeldung erfolgt über folgende Webseite: www.lehrerseminar-forschung.de | Anmeldung

Anmeldeschluss für das Kasseler Jugendsymposion »Conditio humana« ist der 28. März 2021.


Essaythemen


Thema 1:

»Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott, was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen.« – Georg Christoph Lichtenbergs Diagnose des 18. Jahrhunderts, dass Vernunft und triftige Argumentation nicht per se überzeugen, erhält angesichts des aktuellen Hypes irrational-ideologischer Welterklärungsmodelle neue Aktualität. Kann Vernunft überzeugen, ohne sich selbst populistischer Mittel zu bedienen?


Thema 2:

»Mensch: ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll.« (Oscar Wilde) – Zu welchen inneren Dialogen und Weltbezügen fordern uns vernünftige Einsichten heraus?


Thema 3:

»Vernünftiges Handeln bedeute, dass der Mensch sich durch Gedanken und Begriffe leiten läßt, und daher stets überlegt und besonnen zu Werke geht. (...) Keineswegs aber implicirt diese Rechtschaffenheit und Menschenliebe. Vielmehr kann man höchst vernünftig, also überlegt, besonnen, konsequent, planvoll und methodisch zu Werke gehen, dabei aber doch die eigennützigsten, ungerechtesten, sogar ruchlosesten Maximen befolgen.« (Arthur Schopenhauer) – Ist vernünftiges Handeln ohne Menschenliebe und Moral möglich? Gehen Sie bei ihren Ausführungen immer von eigenen Erlebnissen und der Selbstbeobachtung aus.


Das vollständig ausgefüllte Deckblatt zum Essay mit Schulstempel und Unterschrift von Ihrem Kontaktlehrer und ggf. von einem Erziehungsberechtigten! (Unterschriften und Stempel entfallen für Schulabsolventen). [Download Deckblatt]

Das ausgefüllte Deckblatt zum Essay und Ihren Essay selber senden Sie bitte gemeinsam an folgende Adresse:

KASSELER JUGENDSYMPOSION
Brabanter Straße 30
34131 Kassel

Die Frist für die Einsendung der Essays endet am 15. November 2019.

Teilnahmegebühr


Die Teilnahmegebühr für ein Symposion beträgt 40 Euro. In der Gebühr enthalten sind eine 4-Tage-Straßenbahnkarte, eine Kostenbeteiligung für das Mittagessen und die Getränke.