Bericht eines Spendenaufrufes

Aus Jugendsymposion
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von Jonas Steinkrauß, 29. Mai 2010


Statt einen Essay zu schreiben, entschied ich mich einen Spendenaufruf für die Notfallpädagogik zu starten und in diesem Zusammenhang einen Vortrag zu halten. Da dies kurz nach dem Erdbeben in Haiti war und ich wusste, dass die Notfallpädagogik plant dort zu arbeiten, entschied ich mich speziell für diesen Einsatz zu sammeln. Mit einem Freund, der mir bei dem ganzen Projekt half, formulierte ich ein Brief an die Eltern, in dem ich die Arbeit der Notfallpädagogik und das Projekt knapp beschrieb(der Brief ist unten angefügt). Mit diesem Brief setzten wir der Schule das Ziel 3000€ zu spenden und somit 10% des gesamten Einsatzes zu finanzieren.

Um auch die Schüler zu informieren, hielt ich einen Vortrag vor der Oberstufe, in dem ich die Notfallpädagogik und ihren bisherigen Einsätze vorstellte. Ich habe mich dabei sehr an dem Vortrag von Bernd Ruf orientiert und ging also erst auf den Verlauf eines Psychotraumas ein, also auf die verschiedenen Phasen die man durchlebt und wie sich das Trauma zeigt. Anschließend sprach ich über die oft einfachen Dinge, mit denen die Notfallpädagogik versucht den Betroffenen zu helfen. Mit einigen Bilder der letzten Einsätze und dem Spendenaufruf, war mein Vortrag abgeschlossen.

Insgesamt wurden 3250€ gespendet und damit das Ziel erreicht. Somit lässt sich die Aktion als sehr erfolgreich bewerten.


Der Elternbrief:

Pädagogische Nothilfe für Haiti

Liebe Eltern,

wir möchten uns heute mit einem dringenden Anliegen an Sie wenden. Wie Sie wissen, wurde am 12. Januar das Land Haiti von einem verheerenden Erdbeben erschüttert. Die schrecklichen Bilder dieser Katastrophe gingen um die Welt und viele Spenden sind bereits in Haiti eingetroffen.

Zahlreiche Hilfsorganisationen bemühen sich, erste Nothilfe zu leisten und das Überleben der Menschen zu sichern.

Neben all den entstehenden schrecklichen äußerlichen Wunden hinterlässt eine solche Katastrophe aber auch seelische Verletzungen. Vor allem Kinder sind zutiefst traumatisiert. Die Trennung und der Verlust von Familien, körperliche Verletzungen und die unmittelbare Konfrontation mit Tod und Zerstörung bringen psychische Traumatisierungen mit sich, die die betroffenen Kinder wohl ihr Leben lang prägen werden. Diese können sich in allen erdenklichen Formen psychosomatischer Beschwerden, z.B. Panikattacken, Konzentrationsschwierigkeiten und Ängsten äußern. Unterstützung von außen ist nun besonders wichtig, um den Heilungsprozess der seelischen Verletzungen zu fördern und den Kindern zu helfen, die Geschehnisse zu verarbeiten.


Die Initiative „Notfallpädagogik“, 2006 von Bernd Ruf, einem Vorstandsmitglied des Vereins „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“, ins Leben gerufen, hat es sich zum Ziel gesetzt, in Katastrophengebieten die so wichtige pädagogische Hilfe zu leisten. Gerade die Waldorfpädagogik mit ihrem ganzheitlichen, künstlerischen Ansatz kann im Frühstadium eines Traumas durch pädagogisch‐therapeutische Maßnahmen wichtige Hilfe leisten. Durch einen geregelten Rhythmus wird den Kindern Halt gegeben, durch kreative Ausdrucksmöglichkeiten werden die unsagbaren Erlebnisse darstellbar gemacht und durch Anregung des kindlichen Spiels wird die Verarbeitung der Erlebnisse angeregt.

Vergangene Einsätze im Libanon, im Gaza‐Streifen sowie in den Erdbebenregionen in Sichuan/China und Indonesien zeigen den besonderen Wert dieser Arbeit. Mitte Februar wird nun ein Kriseninterventionsteam, das sich aus Ärzten, Psychologen und Pädagogen zusammensetzt, nach Haiti reisen, um dort den schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen Hilfe zu leisten. Trotz des ehrenamtlichen Einsatzes des Notfallteams werden für den Einsatz Kosten von ca. 30.000 Euro anfallen.

Wir halten diese Initiative für sehr wichtig und denken, dass wir als Schulgemeinschaft in der Lage sind, sie maßgeblich zu unterstützen. Wir hoffen, dass wir zusammen 10% des Einsatzes finanzieren und somit die Summe von 3.000 Euro aufbringen können!

Diese Summe ist nur in Zusammenarbeit erreichbar; auch kleine Spenden sind ein wichtiger Beitrag (2600 Euro wären beispielsweise schon erreicht. wenn jede Familie 10 Euro spendet).

Vortrag : Mittwoch 10.2. 12.15 Uhr

Wenn Sie Genaueres über die Initiative erfahren möchten, sind Sie am 10.2. zusammen mit den Oberstufenschülern herzlich zu einem kurzen Vortrag von Jonas Steinkrauß eingeladen.

Bei der Monatsfeier am Samstag, den 6.2. wird der Öffentlichkeitskreis über die Initiative informieren. Sie haben auch hier die Möglichkeit zu spenden!

Wir hoffen sehr, dass Sie mit uns diese Initiative unterstützen! Gerne können Sie Ihre Spende auch mit dem beiliegenden Umschlag über Ihre Kinder an die Klassenlehrer geben, die sie dann weiterleiten.


Mit freundlichen Grüßen und herzlichen Dank im Voraus,

Jonas Steinkrauß & Simon Holst (13. Klasse)


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