23. Kassel Jugendsymposion »Erleben, konkret«

Aus Jugendsymposion
Wechseln zu:Navigation, Suche

10. bis 13. Dezember 2020

Die Maßnahmen im Zusammenhang mit der globalen Bedrohung durch das Corona-Virus brachten gänzlich neue, disparate Erfahrungsfelder mit sich:

Einerseits ging mit ihnen ein bislang ungeahnter Verlust an konkreten Erlebnismöglichkeiten einher, da bislang selbstverständliche soziale Interaktionen plötzlich auf ein Mindestmaß beschränkt waren, Kulturevents – wie auch das Jugendsymposion – abgesagt werden mussten, die Mobilität und der Aktionsradius stark reduziert waren – und all dies durch eine schwer greifbare, dem unmittelbaren Erleben vollständig unzugängliche, die gesamte Menschheit betreffende Bedrohung. Erlebnisse »aus zweiter Hand«, medial vermittelt, sowie abstrakte, auf quantifizierender und statistischer Erfassung basierende Erklärungsmodelle bestimmten das Bewusstsein in seinem Bedürfnis nach Erklärungen und Kohärenz.

Andererseits öffnete der durch den »shutdown« unversehens entstehenden Freiraum auch vielfach neue bzw. lang verschüttete Bereiche konkreten Erlebens. Das unmittelbare Nahumfeld wurde oftmals bewusster wahrgenommen: das allmähliche Hervorkommen der Blätter an den Bäumen unmittelbar vor den Fenstern der Stadtwohnung, Gespräche mit den nächsten Nachbarn, die sonst im Getriebe des Alltags kaum gegrüßt worden waren, die Schönheit eines Gedichtes, das zu lesen plötzlich Zeit und Muße vorhanden war, die Beschäftigung mit den grundlegenden, existenziellen Fragen, die sonst immer auf unbestimmte Zeit verschoben worden war. Auch konnte sich ein neues, konkret empfundenes Gefühl der Verbundenheit mit der der gesamten Menschheit einstellen, das sich durch die Anforderung ergab, eine globale Bedrohung gemeinsam zu meistern.

Fast hat es den Anschein, als stelle unsere Zeitsituation die Frage nach dem Erleben zugleich ganz umfassend und ganz konkret. Dem entsprechend wird sich das Jugendsymposion unter dem Titel Erleben, konkret mit verschiedenen aktuellen Facetten dieser Thematik befassen: dem Spannungsfeld zwischen einem wissenschaftlich-evidenzbasierten Weltzugang und dem subjektiven Welterleben, dem oft disparaten, Ambiguitätstoleranz fordernden Erleben unserer gesellschaftlichen Realität, das sich aus der Vielfalt von unterschiedlichen Lebensentwürfen, sexuellen Identitäten, Fähigkeiten, politischen Überzeugungen, gesellschaftlichen Lebensrealitäten, Religionen, Sprachen und Kulturen ergibt, dem zunehmenden Bedürfnis nach unmittelbarer Sinneserfahrung in einer fortwährend vom »information overload« bedrohten, medial geprägten Welt sowie der Herausforderung, in einer immer komplexer werdenden Welt, dem eigenen konkreten Erleben vertrauend, eigene Aufgaben zu entdecken und daraus eine Handlungsorientierung abzuleiten.

Ort · Zeit


Das 23.  Kasseler Jugendsymposion beginnt am Donnerstag, den 10. Dezember. Es endet am Sonntag, den 13. Dezember um 13.00 Uhr mit dem Abschlussplenum. Veranstaltungsorte sind die Freie Waldorfschule Kassel (Hunrodstraße 17, das Haus der Kirche (Wilhelms­höher Allee 330) und die Räume des Lehrerseminars für Waldorfpädagogik Kassel (Brabanter Straße 30). Die Ver­anstaltungsorte sind bequem zu Fuß oder mit der Straßenbahn zu erreichen.


Plenarvorträge




Kübra Gümüşay
(Journalistin; Bloggerin; Netzaktivistin)
Vortrag: xxx

Dr. Volker Kleeberg
(xxx)
Vortrag: xxx

Prof. Dr. Harald Lesch
(xxx)
Vortrag: xxx

Weißgerber
(xxx)
Vortrag: xxx

Prof. Dr. Markus Gabriel
(xxx)
xx