20. Kasseler Jugendsymposion »Verantwortung«: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Jugendsymposion
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 70: Zeile 70:
 
----
 
----
  
'''Seminare:'''
+
'''Seminare''' · Freitag und Samstag von 11.15 bis 12.45, Sonntag von 9.00 bis 10.30 Uhr
  
  
Zeile 116: Zeile 116:
  
  
'''Seminar-Traings-Kombination:'''
+
'''Seminar-Traings-Kombination''' · Freitag und Samstag von 11.15 bis 12.45 Uhr und von 14.00 bis 15.30 Uhr,
 +
Sonntag von 9.00 bis 10.30 Uhr und von 11.00 bis 12.30 Uhr
  
  
Zeile 126: Zeile 127:
  
  
'''Trainings:'''
+
'''Trainings''' · Freitag und Samstag von 14.00 bis 15.30 Uhr, Sonntag von 11.00 bis 12.30 Uhr
  
  

Version vom 16. Mai 2019, 11:04 Uhr

Verantwortung


Die Verantwortung für geflüchtete Menschen begann mit Zelten wie diesem: Die Organisation Soup&Socks hat im Norden Griechenlands das Projekt HABIBI.WORKS initiiert und dort u.a. Werkstätten für Flüchtlinge errichtet. Wie sich das Camp entwickelt und die Situation verändert, wird uns Mimi Hapig in ihrem Vortrag berichten.




30. Mai bis 2. Juni 2019

War »Verantwortung« im ursprünglichen Wortsinn als verteidigende »Antwort« auf eine Anklage in einem Rechtsstreit zu verstehen, so wurde sie spätestens seit der Aufklärung überwiegend als verbindliche sittliche Norm und zunehmend auch als spontane Leistung einer persönlichen Gewissensinstanz aufgefasst und stellte damit kollektive und individuelle Bedeutungsaspekte einander gegenüber.

Ein zeitgemäßer Begriff von Verantwortung muss vielen Ebenen gerecht werden. Er muss Orientierungsmöglichkeiten eröffnen für die immer drängenderen wissenschaftlich-technologischen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen der Gegenwart. Der Ruf nach Verantwortung ist ein allgegenwärtiges Element der Zivilgesellschaft. Sie impliziert, dass die Verantwortung für den inneren und äußeren Frieden, für die Biosphäre, für die Ausrichtung der Gesellschaft, für einen maßvollen Umgang mit unseren Ressourcen, für die Notleidenden auf dieser Welt – die Aufzählung ließe sich weiter fortführen – nicht nur Institutionen bzw. dem Staat überlassen werden kann, sondern alle individuell angeht.

Verantwortung kann sich nie nur in theoretischer Einsicht erschöpfen, sie schließt immer Handlungskonsequenzen ein bzw. erhält ihre Herausforderungen überhaupt aus konkreten Handlungsoptionen. So stellen die Möglichkeiten der modernen Medizin, etwa was die Verschiebung der Grenzen des Lebens, Geburt und Tod, betrifft, erhebliche Anforderungen an die Verantwortung von Medizinern, Betroffenen und Angehörigen. Und weltweite Echtzeitberichterstattung in einer globalen Kommunikationsgesellschaft macht eine Auseinandersetzung mit journalistischer Verantwortung unabdingbar. Damit einher geht die Verantwortung für die Sprache und die Bilder, durch die wirksam öffentliche Meinung gebildet wird.

Verantwortung steht immer im Spannungsfeld von rechtlichen, normativen oder historischen Verbindlichkeiten einerseits und einer nur dem eigenen Selbst in der konkreten Situation verpflichteten Ethik andererseits. Sie ist ein zeit- und raumübergreifendes Vermögen des Menschen, mit seiner Mitwelt eine nachhaltige Beziehung einzugehen.


Ort · Zeit


Das 20.  Kasseler Jugendsymposion beginnt am Donnerstag, den 30. Mai. Es endet am Sonntag, den 2. Juni 2019 um 16.15 Uhr mit dem Abschlussplenum. Veranstaltungsorte sind das Haus der Kirche (Wilhelms­höher Allee 330), die Räume des Lehrerseminars für Waldorfpädagogik Kassel (Brabanter Straße 30) und der Freien Waldorfschule Kassel (Hunrodstraße 17). Die Ver­anstaltungsorte sind bequem zu Fuß oder mit der Straßenbahn zu erreichen.


Plenarvorträge


JuSy 20 Redner innen.jpg

Fotos von links nach rechts: Dr. Roda Verheyen, Prof. Dr. Catrin Misselhorn, Julia Ebner, Mimi Hapig, Prof. Dr. Christian Kreiß


Dr. Roda Verheyen
(Juristin für Umwelt und Völkerrecht)
Vortrag: Tragen Staaten eine Verantwortung für die unabwendbaren Folgen des Klimawandels?

Prof. Dr. Catrin Misselhorn
(Universität Stuttgart, Direktorin des Instituts für Philosophie; Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie)
Vortrag: Ethische Verantwortung im Bereich der Künstlichen Intelligenz

Schüler*innen übernehmen Verantwortung
Zivilgesellschaftlich und politisch engagierte Schüler*innen berichten von ihren Projekten

Julia Ebner
(Extremismus- und Terrorismusforscherin am Institute for Strategic Dialogue, London)
Vortrag: Zivilgesellschaftliches Verantwortungsgefühl als Extremismusprävention

Mimi Hapig
(Co-Founder und Project Lead bei Habibi.Works, einer Initiative für Flüchtlinge in Griechenland)
Vortrag: Zivilgesellschaftl. Verantwortung ist individuelles Handeln

Prof. Dr. Christian Kreiß
(Universität Aalen)
Vortrag: Verantwortung und Verantwortungslosigkeit in der Finanzökonomie


Seminare und Trainings


Seminare · Freitag und Samstag von 11.15 bis 12.45, Sonntag von 9.00 bis 10.30 Uhr


20-S01 Das Übernehmen von Verantwortung als ›Antwort‹ auf das Leben

[Peter Lutzker]


20-S02 Empathie und moderner Mensch im 21. Jahrhundert. Eine philosophische Fragebestimmung ohne Antworten

[Marcus Oberreuter]


20-S03 Verantwortung: Eine Frage nach dem ganzen Menschen?

[Paula Kühne]


20-S04 Im Dilemma der Verantwortungen – die Debatte um deutsche Rüstungsexporte

[Till Ungefug]


20-S05 Was darf Kunst?

[Barbara Walter]


20-S06 Verantwortung für zukünftige Generationen

[Béla Sammet, Martin Mühl]


20-S07 Historische Verantwortung

[Holger Grebe]


20-S08 Verantwortlich wirtschaften – was kommt nach dem Wachstum?

[Karoline Kopp]



Seminar-Traings-Kombination · Freitag und Samstag von 11.15 bis 12.45 Uhr und von 14.00 bis 15.30 Uhr, Sonntag von 9.00 bis 10.30 Uhr und von 11.00 bis 12.30 Uhr


20-ST01 Wenn das Unfassbare geschieht … Wie Notfallpädagogik traumatisierten Kindern und Jugendlichen hilft, ihre belastenden Erlebnisse zu verarbeiten

[Lukas Mall]



Trainings · Freitag und Samstag von 14.00 bis 15.30 Uhr, Sonntag von 11.00 bis 12.30 Uhr


20-T01 Taking Responsibility for Others and for the Earth: Poetry in Performance

[Peter Lutzker]


20-T02 Verantwortungsvoll konsumieren. Geht das überhaupt noch?

[Marcus Oberreuter]


20-T03 Lese- und Denkwerkstatt: Texte erschließen und verstehen lernen

[Paula Kühne]


20-T04 Vielstimmig Singen

[Till Ungefug]


20-T05 Gestalten von Verantwortung

[Johann Rosenboom]


20-T06 Wie kann man mit Licht malen · Porträtfotografie

[Marco Gerbig-Fabel, Silke Fröhlich]


20-T07 Einführung ins Sportfechten (Degen)

[Johannes Nitsche, Elena Winterhalter]



Bewerbung und Anmeldung


Hier erhalten Sie alle Informationen zum Bewerbungsverfahren.


Anmeldeschluss für das 20. Kasseler Jugendsymposion »Verantwortung« ist der 26.04.2019.


Essaythemen


Thema 1:

»Die dem Menschenglück zugedachte Unterwerfung der Natur hat im Übermaß ihres Erfolges, der sich nun auch auf die Natur des Menschen selbst erstreckt, zur größten Herausforderung geführt, die je dem menschlichen Sein aus eigenem Tun erwachsen ist. Alles daran ist neuartig, dem Bisherigen unähnlich, der Art wie der Größenordnung nach: Was der Mensch heute tun kann und dann, in der unwiderstehlichen Ausübung dieses Könnens, weiterhin zu tun gezwungen ist, das hat nicht seinesgleichen in vergangener Erfahrung.« Aus: Hans Jonas: Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt/M. 1984, S. 7.

Loten Sie den Rahmen, in den Jonas die menschliche Verantwortung stellt, und die Perspektiven, die sich daraus ergeben, aus!


Thema 2:

»Es scheint mir wie das sichtbarste Lebenszeichen und wie der tiefste geistige Atemzug, indem sich Europa seiner selbst bewusst wird, dass es im Wettbewerb und im Austausch der Kulturen die wesenhafte Eigenart gelebter Traditionen im Bewusstsein festhält. Daran mitzuwirken, scheint mir der bleibende Beitrag, den die Geisteswissenschaften nicht nur für die Zukunft Europas zu leisten haben, sondern für die Zukunft der Menschheit.« Aus: Hans-Georg Gadamer, Das Erbe Europas. Frankfurt/M. 1990, S. 62.

Tragen wir eine Verantwortung für das kulturelle Erbe Europas und worin besteht dieses?


Thema 3:

Im Jahr 2015 haben die 193 Länder der Vereinten Nationen (UN) sich dem Kampf gegen Armut, Ungleichheit und den Klimawandel verpflichtet. Alle Länder sind aufgefordert, die globalen Ziele der Agenda 2030 in nationale Strategien zu integrieren und zur Umsetzung beizutragen. Dabei sollen arme und besonders verletzliche Länder weiterhin Unterstützung erhalten, damit niemand hinter der weltweiten Entwicklung zurückbleibt.

Informieren Sie sich über die 17 Nachhaltigkeitsziele und bilanzieren Sie, was Sie zu ihrer Umsetzung beitragen.


Thema 4:

»Der meiste Schaden, den der Computer potenziell zur Folge haben könnte, hängt weniger davon ab, was der Computer tatsächlich machen kann oder nicht kann, als vielmehr von den Eigenschaften, die das Publikum dem Computer zuschreibt. Der Nichtfachmann hat überhaupt keine andere Wahl, als dem Computer die Eigenschaften zuzuordnen, die durch die von der Presse verstärkte Propaganda der Computergemeinschaft zu ihm dringen. Daher hat der Informatiker die enorme Verantwortung, in seinen Ansprüchen bescheiden zu sein.« Joseph Weizenbaum, 2008 verstorbener IT-Spezialist

Wie können Kritik und Verantwortung im digitalen Zeitalter gestärkt werden?


Das vollständig ausgefüllte Deckblatt zum Essay mit Schulstempel und Unterschrift von Ihrem Kontaktlehrer und ggf. von einem Erziehungsberechtigten! (Unterschriften und Stempel entfallen für Schulabsolventen). Download Deckblatt

Das ausgefüllte Deckblatt zum Essay und Ihren Essay selber senden Sie bitte gemeinsam an folgende Adresse:


KASSELER JUGENDSYMPOSION
Brabanter Straße 30
34131 Kassel


Die Frist für die Einsendung der Essays endet am 30.04.2019.