18-T03 Sich an der Gegenwart erholen – Präsenzübungen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Jugendsymposion
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Was darf Kunst? Diese Frage mag irritieren, auch provozieren. Sie erscheint paradox, zeichnet sich Kunst doch gerade dadurch aus, dass Künstler*innen sich die Freiheit nehmen, im künstlerischen Prozess ihre Werke so zu gestalten, wie sie es für richtig halten - allen Anfeindungen, ungeschriebenen Regeln des Anstands, moralischen Vorstellungen und bewährten ästhetischen Kategorien zum Trotz. Sie fragen nicht um Erlaubnis. Ist durch diesen Eigen-Sinn nicht unendlich viel Interessantes, Herausforderndes, Sehens- und Bedenkenswertes in die Welt gekommen? Und ist nicht gerade das Überschreiten von Grenzen das zentrale Kennzeichen der Kunst der Moderne, in der das Individuum sich vehement beginnt auszusprechen? Die Geschichte der Kunst der letzten 200 Jahre kann auch als eine Geschichte des Unverständnisses, der Anfeindungen und heftigsten Ablehnung seitens der jeweiligen Zeitgenossen gelesen werden. Wenn Kunstwerke also hochemotionale Reaktionen hervorrufen, wer trägt dafür Verantwortung? Die Künstler? Die Werke? Die Betrachter?
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Sich an der Gegenwart erholen: Das kann gelingen, wenn wir aktive Präsenz üben – in der Natur, in der Begegnung mit uns selbst und mit den anderen. Es braucht dafür nichts weiter als Bereitschaft zur Verlangsamung sowie Mut und Offenheit für neue Erfahrungen.  
 
 
Im Seminar soll das Spannungsfeld zwischen diesen drei Faktoren ausgelotet werden. Dabei werfen wir zunächst einen Blick auf einige große Skandale der jüngeren Kunstgeschichte und erproben anschließend in der Begegnung mit provokanten zeitgenössischen Werken, wie diese auf uns wirken, welche Fragen und Zumutungen von ihnen ausgehen und wie wir damit umgehen können und wollen. So kann die Frage nach der Provokation, die von Kunst ausgehen mag, möglicherweise zur Selbstbegegnung und Selbstbefragung führen.
 
  
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Das Training eignet sich auch als praktisch-übende Ergänzung zum Marina-Abramović-Seminar.
  
  

Aktuelle Version vom 16. Mai 2019, 11:00 Uhr

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Barbara Walther

Jahrgang 1960, Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Pädagogik in Bonn und Göttingen
verheiratet, 2 erwachsene Söhne.
Seit 1993 Oberstufenlehrerin für Deutsch und Kunstbetrachtung in Hannover-Bothfeld





Kursbeschreibung

Sich an der Gegenwart erholen: Das kann gelingen, wenn wir aktive Präsenz üben – in der Natur, in der Begegnung mit uns selbst und mit den anderen. Es braucht dafür nichts weiter als Bereitschaft zur Verlangsamung sowie Mut und Offenheit für neue Erfahrungen.

Das Training eignet sich auch als praktisch-übende Ergänzung zum Marina-Abramović-Seminar.





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