18-S02 »Einmal Buddhismus bitte, tatamisiert.« Oberseminar: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Prof. Dr. Peter Lutzker '''
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'''Marcus Oberreuter'''
  
war von 1986 bis 2011 Lehrer für Englisch und Musik an den Waldorfschulen  in Frankfurt/Main und in Düsseldorf. Seit 1991 ist er als Dozent in der Aus- und Fortbildung von Fremdsprachenlehren tätig. Seit 2010 lehrt er als Professor an der Freien Hochschule in Stuttgart mit den Schwerpunkten pädagogische Anthropologie und Fremdsprachendidaktik.
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unterrichtet Geschichte, Geographie und Politik an der Freien Waldorfschule Bremen-Osterholz.  
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<br>Daneben ist er Bildungsreferent und Vorstand des Vereins Kulturpixel für Themen wie Transkulturalität, Migration, islamische Religionskunde, kritische Medienbildung und Identitätsarbeit.
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<br>Interessen: Japanische Topologie, Shinto, Stadtsoziologie, African-American Culture, islamische Theologie, jüdische Kultur in Osteuropa, Jugendkulturen (Hip-Hop) sowie Netzpolitik.
  
  
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Eine der höchsten Herausforderungen in den Zeitkünsten ist, ganz präsent zu sein. Für den Schauspieler oder den Musiker bedeutet es sowohl so tief und präsent in einer Rolle bzw. in einem Musikstück zu sein, dass ›von innen‹ heraus gespielt wird, als auch so wahrnehmend und geistesgegenwärtig zu sein, dass ganz aus dem momentanen Geschehen heraus gehandelt werden kann. Solche Erfahrungen werden manchmal als Flow-Zustände bezeichnet. In diesem Seminar werden wir anhand verschiedener Berichte über Drama und Musik versuchen, die Voraussetzungen und Merkmale von Präsenz in der Zeitkunst zu ergründen, sowie der Frage nachgehen, was solche Erfahrungen über das Menschsein offenbaren.  
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In Japan gibt es verschiedene buddhistische Strömungen, weitere Religionen und kaum Christen. Ein Buch wie die Bibel sucht man in den Haushalten vergebens. Jedoch wird berichtet, dass viele japanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg ein kleines Büchlein stets bei sich trugen. Sie lasen darin um Kraft und Erbauung zu schöpfen.
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Dieses Büchlein heißt »Tannishō« und wurde im 13. Jahrhundert verfasst. Das Büchlein enthält Dialoge zwischen Shinran, einem berühmten buddhistischen Reformer und seinem Schüler Yuien.
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Yuien verfasste diese Dialoge nach dem Tod seines Lehrers. Shinran (1173–1263) ist Gründer der buddhistischen Schule »Jōdo-shinshū« (= Wahre Schule des Reinen Landes), die seitdem ihr Zentrum in Kyoto hat und in Japan rund und der ca. 30 Mio. Menschen in Japan folgen.  
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Wie konnte dieses Büchlein zu einem solchen Erfolg gelangen, während die meisten buddhistischen Schriften wegen ihrer komplizierten Sprache für Laien fast unnahbar erscheinen? Was gab den Soldaten Halt?
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In diesem Seminar wollen wir uns mit Denken in Japan beschäftigen. Und mit einigen Lehren des Buddhismus, welche versuchen, die irdischen Probleme im Hier und Jetzt verschwinden zu lassen.
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Was lernen wir über buddhistisches Denken, wenn wir das Tannishō lesen? Diese Lektüre sowie weitere buddhistische Rätsel, Betrachtungen von Gegenständen oder merkwürdige Aphorismen habe ich im Gepäck, damit wir ins Denken kommen. Die Gedanken sind nicht immer leicht und zugänglich. Aber Denken macht Spaß.
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Es soll aber auch Platz für allgemeine Informationen über Buddhismus, Buddhismus in Japan und Mönchtum geben.
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Version vom 2. Mai 2018, 11:41 Uhr

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Marcus Oberreuter

unterrichtet Geschichte, Geographie und Politik an der Freien Waldorfschule Bremen-Osterholz.
Daneben ist er Bildungsreferent und Vorstand des Vereins Kulturpixel für Themen wie Transkulturalität, Migration, islamische Religionskunde, kritische Medienbildung und Identitätsarbeit.
Interessen: Japanische Topologie, Shinto, Stadtsoziologie, African-American Culture, islamische Theologie, jüdische Kultur in Osteuropa, Jugendkulturen (Hip-Hop) sowie Netzpolitik.




Kursbeschreibung

In Japan gibt es verschiedene buddhistische Strömungen, weitere Religionen und kaum Christen. Ein Buch wie die Bibel sucht man in den Haushalten vergebens. Jedoch wird berichtet, dass viele japanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg ein kleines Büchlein stets bei sich trugen. Sie lasen darin um Kraft und Erbauung zu schöpfen.

Dieses Büchlein heißt »Tannishō« und wurde im 13. Jahrhundert verfasst. Das Büchlein enthält Dialoge zwischen Shinran, einem berühmten buddhistischen Reformer und seinem Schüler Yuien.

Yuien verfasste diese Dialoge nach dem Tod seines Lehrers. Shinran (1173–1263) ist Gründer der buddhistischen Schule »Jōdo-shinshū« (= Wahre Schule des Reinen Landes), die seitdem ihr Zentrum in Kyoto hat und in Japan rund und der ca. 30 Mio. Menschen in Japan folgen.

Wie konnte dieses Büchlein zu einem solchen Erfolg gelangen, während die meisten buddhistischen Schriften wegen ihrer komplizierten Sprache für Laien fast unnahbar erscheinen? Was gab den Soldaten Halt?

In diesem Seminar wollen wir uns mit Denken in Japan beschäftigen. Und mit einigen Lehren des Buddhismus, welche versuchen, die irdischen Probleme im Hier und Jetzt verschwinden zu lassen.

Was lernen wir über buddhistisches Denken, wenn wir das Tannishō lesen? Diese Lektüre sowie weitere buddhistische Rätsel, Betrachtungen von Gegenständen oder merkwürdige Aphorismen habe ich im Gepäck, damit wir ins Denken kommen. Die Gedanken sind nicht immer leicht und zugänglich. Aber Denken macht Spaß.

Es soll aber auch Platz für allgemeine Informationen über Buddhismus, Buddhismus in Japan und Mönchtum geben.




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