16. Kasseler Jugendsymposion »Zukunft«

Aus Jugendsymposion
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Zukunft

Bild: Coin-operated Binoculars · Bild: Mikael Dankier/123rf.com


Freitag, 28. April bis Montag, 1. Mai 2017


Das menschliche Bewusstsein greift über das Erleben der Gegenwart hinaus in die Vergangenheit und in die Zukunft – Erinnerung und Ahnung nannte die Romantik dieses zweigestaltige Vermögen – die Phantasie ist sein Mittel. Erinnerung stiftet Identität, Ahnung löst sie wieder auf, öffnet sie für das noch nie Da-Gewesene. Sie sucht nach dem Nirgend-Ort, der Utopie. Als der Globus noch nicht vollständig vermessen und kartiert war, waren Utopien auf den weißen Flecken der Landkarten zu verorten, Utopia lag irgendwo im Nirgendwo. Heute bieten sich für diesen Zweck nur noch fremde Galaxien an, die meist aber erstaunlich irdisch in Erscheinung treten. Das wirkliche Neuland liegt heute im Meer der Zeit, im Irgendwann. An die Stelle der frühneuzeitlichen Raumutopien sind die modernen Zeitutopien getreten. Die Zukunft ist ein Ort geworden, allerdings mit der Besonderheit, ein Reiseziel zu sein, an dessen Gestaltung wir Reisende selbst intensiv beteiligt waren.

In unterschiedlicher Form kann die Beziehung zur Zukunft gestaltet werden. Heute können Lösungen in Krisen und Konflikten oft weniger aus den hinter uns liegenden Erfahrungen gewonnen werden, sondern erfordern im Lösungsansatz eine Transformation, einen Sprung, einen Paradigmenwechsel. Dem gegenüber stehen Ambitionen, die Zukunft zu regulieren und zu organisieren, teils aus bewahrenden Motiven, teils zur Vorteilssicherung, teils auch aus Angst vor Veränderung. Eine Zukunftsstrategie zielt darauf, die Rahmenbedingungen, in denen der Mensch lebt, technisch zu optimieren, die andere setzt darauf, dass sich der Mensch in seiner Verantwortlichkeit, in seiner Sozialität, in seiner Liebe zu Mensch und Natur anlässlich der Herausforderungen und Problemstellungen zukunftsfähig entwickelt.

Diese Haltungen können derzeit an den wesentlichen Fragen der Zukunftsgestaltung wie dem europäischen Projekt, der Herstellung von Bildungsgerechtigkeit, der Überwindung physischer Not, der Klimafrage, dem Weltfrieden, dem Schutz von Persönlichkeit und Privatsphäre, der Gestaltung eines Miteinanders unterschiedlicher Kulturen und den damit verbundenen Kontroversen studiert werden.

Die Gestaltung unserer Zukunft ist mit Wertentscheidungen verbunden und damit sowohl eine individuelle als auch eine gesellschaftspolitische Herausforderung. Für den Einzelnen bedeutet dies, sich durch Informa­tion und Interesse zu befähigen, Zukunftsentscheidungen mit treffen zu können.

Ort · Zeit


Das 16. Kasseler Jugendsymposion beginnt am Freitag, den 28. April, um 17.15 Uhr, und endet am Montag, den 1. Mai 2017, mit dem Abschlussplenum um 16.15 Uhr. Veranstaltungsorte sind das Haus der Kirche und das Anthroposophische Zentrum in der Wilhelmshöher Allee in Kassel, die Räume des Lehrerseminars für Waldorfpädagogik Kassel und der Freien Waldorfschule Kassel. Die verschiedenen Veranstaltungsorte sind bequem zu Fuß oder mit der Straßenbahn zu erreichen.

Veranstaltungsorte des 16. Kasseler Jugendsymposions »Zukunft« Karte


Vorträge


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Fotos von links nach rechts: Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker · Christian Felber · Dr. Armen Avanessian · Prof. Dr. Peter Lutzker
(Bildrechte: Avanessian/Wikipedia/Senfex · Felber/Bernd Hofmeister)


Freitag, 28. April 2017, 17.45 - 19.15 Uhr

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
(Naturwissenschaftler; Politiker; Ko-Präsident des Club of Rome)
Vortrag: Transformation zu einer nachhaltigen Zukunft


Samstag, 29. April 2017, 9.00 - 10.30 Uhr

Christian Felber
(Freier Publizist und Autor; Mitbegründer von Attac Österreich)
Vortrag: Gemeinwohl-Ökonomie – Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft


16.15 - 17.45 Uhr

Thomas Kunze
(Projektmanager BMW Group, Entwicklungsbereich Elektromobilität)
Vortrag: Verkehrskonzepte und Mobilität von morgen


Sonntag, 30. April 2017, 9.00 - 10.30 Uhr

in Planung


16.15 - 17.45 Uhr

Dr. Armen Avanessian
(Philosoph; Literaturwissenschaftler; politischer Theoretiker)
Vortrag: Die Zeit kommt aus der Zukunft


Montag, 1. Mai 2017, 9.00 - 10.30 Uhr

Prof. Dr. Peter Lutzker
(Freie Hochschule Stuttgart)
Vortrag: Music, Language and the Ineffable


Konzert

TRIO GAON – Tae-Hyung Kim (Klavier) · Jehye Lee (Violine) · Samuel Lutzker (Cello)


Sonntag, 30. April 2017 · 19.30 Uhr · Anthroposophisches Zentrum


Trio Gaon

Samuel Lutzker (Cello) · Jehye Lee (Violine) · Tae-Hyung Kim (Klavier)

Die drei Musiker des TRIO GAON studieren an der Hochschule für Musik und Theater in München und sind Teilnehmer bei der European Chamber Music Academy (ECMA).

Das junge Ensemble kann auf eine rege Konzerttätigkeit in Deutschland, Belgien, Österreich und Korea zurückblicken, in der es ein vielfältiges Repertoire zu Gehör brachte. Es gewann 2014 den »Kulturkreis Gasteig Musikpreis« in der Kategorie Kammermusik und war 2015 Preisträger des höchst renommierten internationalen Joseph-Haydn-Wett­bewerbs für Kammermusik in Wien.

An unserem Konzertabend im Anthropophischen Zentrum Kassel spielen Tae-Hyung Kim, Jehye Lee und Samuel Lutzker Werke von Bach, Schubert und Beethoven.


Seminare und Trainings


Seminare:
Zukunft der Medien · Utopie, Anti-Utopie und Science Fiction, eine philosophische Betrachtung · Zukunft der Wirtschaft · Künstliche Intelligenz · Ist Zukunft berechenbar? · Feminismus, Gender und Sprache: Welche Rolle spielen diese Themen in der Zukunft?

Die künstlerischen Trainings stehen unter dem Motto: Neues entstehen lassen durch Improvisation. Kann Kreativität generiert werden?
Es werden angeboten: Malerei · Fotografie · Chorarbeit · Poetry Slam · Tanz · Percussion · Schauspiel · Akrobatik


Bewerbungs- und Anmeldeverfahren zur Teilnahme am Kasseler Jugendsymposion


Teilnehmerprofil:

Sie interessieren sich für die Teilnahme an den KASSELER JUGENDSYMPOSIEN und wollen sich bewerben?! Dafür möchten wir kurz zusammenfassen, durch welches Profil sich unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer auszeichnen:

  • Gesellschaftliches, politisches, soziales Engagement
  • Interesse an wissenschaftlichen und philosophischen Grundsatzfragen
  • Wache Wahrnehmung aktueller Fragen
  • Bereitschaft, die Arbeitsergebnisse auch in adäquater Weise zu veröffentlichen (Referate, Essays, Beiträge zu wissenschaftlichen oder politischen Diskussionen)
  • Freude an gemeinsamer geistiger Arbeit und am – auch streitbaren – wissenschaftlichen Austausch
  • Den eigenen Anspruch entdecken und danach leben zu wollen
  • In der Regel mindestens 17 Jahre alt, Besuch der Klasse 11 oder höher.

Erstbewerber:

Wenn Sie am Jugendsymposion teilnehmen wollen, wenden Sie sich bitte zuerst an eine Kontaktlehrerin bzw. einen Kontaktlehrer oder an die Oberstufenkonferenz an Ihrer Schule, die mit Ihnen Ihre Bewerbung bespricht. Wurde Ihnen eine Empfehlung ausgesprochen, müssen folgende Unterlagen vorgelegt werden:

1. Die Online-Anmeldung, die über folgende Webseite erfolgt: Online-Anmeldung.
Bitte melden Sie sich bis zum 24. März 2017 an.

2. Ein Motivationsschreiben (Lebenslauf, außerschulische Ausbildungen oder Interessen (z.B. sportliches, soziales, forschendes, politisches Engagement und Begründung Ihrer Bewerbung)

3. Ein von Ihnen verfasstes mehrseitiges Essay zu einem von uns vorgegebenen Thema (s.u.)

4. Das vollständig ausgefüllte Deckblatt zum Essay mit Schulstempel und Unterschrift von Ihrem Kontaktlehrer und ggf. von einem Erziehungsberechtigten! (Unterschriften und Stempel entfallen für Schulabsolventen). (Download Deckblatt)

5. Das ausgefüllte Deckblatt zum Essay, das Motivationsschreiben und Ihren Essay selber senden Sie bitte gemeinsam bis spätestens zum 29. März 2017 PER POST an folgende Adresse:

KASSELER JUGENDSYMPOSION

Brabanter Straße 30

34131 Kassel

Wiederbewerber:

Für die Schülerinnen und Schüler und Schulabsolventen, die bereits an einem Symposion teilgenommen haben entfällt Punkt 2.


Essaythemen zum 16. Kasseler Jugendsymposion »Zukunftt«


Bitte wählen Sie eines der drei Themen für Ihren Essay:

  • Gibt es ein Erinnern für die Zukunft oder kann nur das Vergessen den Freiraum schaffen, in dem Zukunft sich ereignen kann?
  • »Wir haben kein Wissensproblem, sondern ein Handlungsproblem.« Analysieren Sie unter Einbeziehung von Selbstbeobachtungen Gründe für das von dem Physiker und Wissenschaftsphilosophen Harald Lesch festgestellte Dilemma.
  • »Der Mensch ist nichts an sich. Er ist nur eine grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese Chance.« Teilen Sie diese Aussage des französischen Existenzialisten Albert Camus über die Zukunftsfähigkeit des Menschen?


Hinweise zum Verfassen eines Essays

Die Anforderungen zum Verfassen eines essayistischen Textes haben wir kurz zusammengefasst, mit der Bitte an die Bewerber, sich daran zu orientieren:

  • Die Bearbeitung der Themen soll grundsätzlich auf Selbstbeobachtung bzw. konkreter Erfahrung aufbauen. Interessant an einem Essay sind weniger allgemeine Erwägungen, als eine pointierte, individuelle Sichtweise auf ein Thema.
  • Der Essay ist ein subjektiv reflektierender Text, der aus den unterschiedlichsten Bereichen stammen kann.
  • Ein Essay enthält erörternde, oft aber auch beschreibende, schildernde, erzählende, sogar poetische Passagen.
  • Der Essay stellt eine begründete Haltung zu einem Thema dar, ist aber in der Form und Gedankenführung freier, assoziativer und kreativer als die Erörterung. Wissenschaftliche Systematik und Vollständigkeit sind nicht erforderlich, wichtiger sind interessante eigene Denkanstöße, die sich oft an konkreten Erfahrungen entzünden. Die Sprache ist lebhaft und engagiert, kann auch pointiert und zuspitzend oder sogar ironisch-satirisch sein.

Weitere Anregungen zum Verfassen eines Essays können Sie sich hier holen.

  • Schreiben Sie das von Ihnen gewählte Essaythema und Ihren Namen auf die erste oder letzte Seite Ihres Textes.
  • BITTE senden Sie Ihre Essays ohne Plastikhüllen, Schnellhefter oder andere Ordnersysteme an uns. Es reicht, wenn die Textblätter an der oberen linken Ecke zusammengeheftet werden. Vielen Dank.


Veranstaltungsüberblick



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Planungsstand: Februar 2017


Informationen



zum 16. Jugendsymposion