13. Kasseler Jugendsymposion »Liebe«

Aus Jugendsymposion
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Freiheit

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Liebe

Philosophisch betrachtet ist die Liebe eine Grundtatsache jeden menschlichen Daseins. Die Definition von Liebe, was sie ausmacht, in was sie besteht, warum es sie gibt, wie sie sich äußert usw., ist davon abhängig, ob man sie als Chemiker, als Evolutionsbiologe, als Kulturhistoriker, als Soziologe oder vielleicht auch als Philosoph zu beantworten sucht. Jenseits von Testosteron und Fortpflanzungsdrang oder auch Anpassungsleistung in die kulturell geprägte Umwelt gilt es, dem Begriff der Liebe weitere Dimensionen abzuringen. So wird die Liebe immer wieder als anthropologische Grundtatsache geschildert, ohne die der Mensch undenkbar ist. Er intendiert fortwährend ein »Mitsein« in erster Linie mit anderen Menschen, aber auch mit allen Dingen der Welt. Das Eigensein kann sich zum Zusammensein weiten, so dass alles Sein erkennbar wird. Liebe ist so durch Seinsoffenheit charakterisiert. Der Philosoph Karl Jaspers drückt das so aus: »Liebe schließt auf. Wir werden offen für das, was ist. Liebend sehe ich erst was ist. Liebe offenbart den ursprünglichen Gehalt, sie erschließt das Wesen des Seienden in all seinen Gestalten. Liebe geht über das Seiende hinaus zum Sein selbst.« Damit wird die Liebe zu einem Organ, das Wunderbare des Hier und Jetzt in fragloser Gegenwart zu erleben. Der Mensch sieht durch die Liebe die Dinge der Welt, das Andere, unverhüllt und bejaht es. Er will, dass es sei.

Auf einer persönlichen Ebene gibt es Augenblicke des Lebens, in denen die Zeit stillzustehen scheint und man selbst inmitten eines tiefen Glücksgefühls schlichtweg da ist, im Dasein Heimat findet. Der offene und vertrauensvolle Blick eines Kindes kann einen Raum eröffnen, in der man Liebe förmlich mit den Händen zu greifen vermag. Diese Geburtsmomente der Liebe werden im späteren Leben persönlicher und gestalten sich mannigfaltig aus. Das 13. Kasseler Jugendsymposion sucht Momente, Haltungen und menschliche Ausdrucksformen, die aus der Kraft der Liebe hervorgehen. Das Thema Liebe steht so in einem Zusammenhang, in welchem sich das Glücksgefühl, verliebt zu sein, weitet und in differenzierter Weise unsere Weltzuwendung prägt.

Damit sind zugleich zahlreiche Fragen gestellt: Kann ich so etwas wie einen liebevollen Grund meines Lebens finden? Wie unterscheiden sich Würde und Liebe? Gehört Verzeihen zur Liebe dazu? Wie kann die Liebe in einer Zweierbeziehung wachsen? Bleibe ich als liebender Mensch frei?


Ort · Zeit

Das 13. Kasseler Jugendsymposion beginnt am Donnerstag, den 10. Dezember, um 17.15 Uhr, und endet am Sonntag, den 13. Dezember 2015, mit dem Abschlussplenum um 16.15 Uhr. Veranstaltungsorte sind das Haus der Kirche in der Wilhelmshöher Allee in Kassel, die Räume des Lehrerseminars für Waldorfpädagogik Kassel und der Freien Waldorfschule Kassel. Die verschiedenen Veranstaltungsorte sind bequem zu Fuß oder mit der Straßenbahn zu erreichen.

Veranstaltungsorte 13. Kasseler Jugendsymposion »Liebe«


Vorträge

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Fotos von links nach rechts: Prof. Dr. Wilfried Sommer | Dr. Ruth Baumann-Hölzle | Prof. Dr. Thomas Junker |
Tobias Hürter | Dr. Wolfgang Schmidbauer | Mechtild Oltmann-Wendenburg


Donnerstag

Prof. Dr. Wilfried Sommer
(Alanus Hochschule, Alfter; Lehrerseminar für Waldorfpädagogik Kassel)
Vortrag: Der liebevolle Blick


Freitag

Dr. Ruth Baumann-Hölzle
(Institutsleiterin des Interdisziplinären Instituts für Ethik im Gesundheitswesen, Dialog Ethik; Mitglied der kantonalen Ethikkommission Zürich)
Vortrag: Ethik und moderne Fortpflanzungsmedizin

Prof. Dr. Thomas Junker
(Evolutionsbiologe; Fakultät für Biologie, Universität Tübingen)
Vortrag: Warum wir lieben – Wen wir lieben


Samstag

Tobias Hürter
(Philosoph; Autor; stellvertretender Chefredakteur des Philosophiemagazins Hohe Luft)
Vortrag: Die wahre Liebe – eine philosophische Theorie

Dr. Wolfgang Schmidbauer
(Psychoanalytiker; Autor)
Vortrag: Angst vor Liebe und Sexualität in der Konsumgesellschaft


Sonntag

Mechtild Oltmann-Wendenburg
(Pfarrerin der Christengemeinschaft)
Vortrag: Die Liebe als weltverwandelnde Kraft


Seminare und Trainings

Seminare · 11.15–12.45 Uhr


13-S01 Nachbesprechung der Vorträge

[Till Ungefug]

[Einschreibliste S01]


13-S02 Aspekte der Liebe

[Edda Nehmiz]

[Einschreibliste S02]


13-S03 Evolution der menschlichen Sexualität

[Axel Ziemke]

[Einschreibliste S03]


Veranstaltungsüberblick

Ueberblick Jusy13b.jpg


Planungsstand: November 2015

Bewerbung · Anmeldung

Die Anmeldefrist ist vorbei, alle Plätze sind belegt.

Essay

Zum Essay:

1. Drucken Sie das Deckblatt zum Essay aus und füllen Sie es mit Ihren Daten aus!

2. Die Daten der Lehrerin/des Lehrers, die/der für das Jugendsymposion Ansprechpartner/in ist und Sie für die Teilnahme empfiehlt, sowie dem Schulstempel auf dem Deckblatt einholen! Berücksichtigen Sie, dass in den Herbstferien die Schule geschlossen ist!

3. Wenn Sie nicht mehr in der Schule sind, entfällt 2. natürlich für Sie!

4. Schreiben Sie einen mehrseitigen Essay zu einem der folgenden Themen:

  • 1. „Die Liebe richtet nicht, sie schenkt.“ – Diskutieren Sie anhand eigener Beobachtungen, inwiefern diese Aussage zutrifft.
  • 2. Der Philosoph Karl Jaspers formuliert, dass Liebe über das Seiende hinaus zum Sein selbst, dem Wesen des Seienden ginge. Wie verstehen Sie diese Aussage?
  • 3. Gibt es eine Liebe, welche die ganze Welt umfasst?
  • Hinweis zum Verfassen eines Essays:
    Da in den letztens eingereichten Essays zum größeren Teil die Kriterien zum Verfassen eines essayistischen Textes sehr frei interpretiert bis gar nicht beachtet wurden, haben wir die Anforderungen kurz zusammengefasst, mit der Bitte an die Verfasser, sich daran zu orientieren:
    Die Bearbeitung der Themen soll grundsätzlich auf Selbstbeobachtung bzw. konkreter Erfahrung aufbauen. Interessant an einem Essay sind weniger allgemeine Erwägungen, als eine pointierte, individuelle Sichtweise auf ein Thema. Der Essay ist ein subjektiv reflektierender Text, der aus den unterschiedlichsten Be-reichen stammen kann. Eine genaue Definition ist aufgrund der offenen und freien Schreibform schwierig. Ein Essay enthält erörternde, oft aber auch beschreibende, schildernde, erzählende, sogar poetische Passagen. Der Essay stellt eine begründete Haltung zu einem Thema dar, ist aber in der Form und Gedankenführung freier, assoziativer und kreativer als die Erörterung. Wissenschaftliche Systematik und Vollständigkeit sind nicht erforderlich, wichtiger sind interessante eigene Denkanstöße, die sich oft an konkreten Erfahrungen entzünden. Die Sprache ist lebhaft und engagiert, kann auch pointiert und zuspitzend oder sogar ironisch-satirisch sein.
  • Links zum Schreiben eines Essays

5. Das ausgefüllte Deckblatt zum Essay und Ihren Essay senden Sie bitte zusammen bis spätestens zum 6. November 2015 PER POST an folgende Adresse:

Kasseler Jugendsymposion
Brabanter Straße 30
34131 Kassel


Informationen zum Herunterladen

Flyer zum 13. Jugendsymposion