11. Kasseler Jugendsymposion »Freiheit«: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Jugendsymposion
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 1: Zeile 1:
Das 11. Kasseler Jugendsymposion findet vom 11. bis 14. Dezember 2014 statt. Thema des Symposions ist »Freiheit«.
+
[[Bild: Wolken_720.jpg|720 px|left|Freiheit]]
 +
 
 +
''Foto: © Michael Kirste''
 +
 
 +
 
 +
----
 +
 
 +
 
 +
'''Freiheit'''
 +
 
 +
Die Körperlichkeit lebendiger Organismen steht anders im Dasein als ein lebloser Körper. Ihre Stofflichkeit ist von einem Organisationsprinzip durchzogen, dem die Keimbildung, das Wachstum und – bei höheren Lebewesen – die sexuelle Fortpflanzung eingeschrieben sind. Neben der Masse und dem Rauminhalt des leblosen Körpers tritt hier eine spezifische Zeitgestalt auf, in der sich Leben prozessual ereignet. Beim Menschen zeigen die Lebensvollzüge, wie sich Personen ins Dasein stellen. Sie werden, um mit Robert Spaemann zu sprechen, das Leben von »jemand«. – Im Rahmen des 9. Kasseler Jugendsymposions wird dieser Gedanke aufgegriffen: Wie können wir Leben konkret als ein die Stofflichkeit ergreifendes Organisationsprinzip denken? Was kommt hinzu, wenn es sich um das Leben von Personen handelt? Welche spezifischen Situationen liegen an den Toren des Lebens  bei Geburt und Tod vor?
 +
 
 +
Eine andere Frage ist die Signatur des modernen Lebens selbst. Was heißt es, wenn das Leben als ein Spiel modelliert wird, dessen Akteure zuallererst egoistisch vorgehen, um ihren Profit zu maximieren? Glauben wir vielleicht nach einiger Zeit an unser modelliertes Spiel, wenn dem Spiel entsprechende Computerprogramme in kürzester Zeit quantitativ richtige Ergebnisse liefern? Halten so unsere spielerischen Modellgedanken von heute Einzug in die soziale Wirklichkeit von morgen? '''Frank Schirrmachers''' Buchtitel »Ego – Das Spiel des Lebens« ist hier sehr treffend gewählt.
 +
 
 +
Das Verhältnis von Mensch und Welt kann nicht nur als ein abgegrenztes Gegenüber, sondern auch als ein lebendiges Miteinander gedacht werden. In künstlerischen Prozessen ist es möglich, dass die Subjekt-Objekt-Grenze durchbrochen und lebendige Gemeinsamkeit in hoher Intensität erfahren wird. Es sind ästhetische Ereignisse, die das Leben bereichern und beschenken. Wie kann die Einheit von Mensch und Welt philosophisch gefasst werden? Welche Bedeutung hat dann das menschliche Denken für die Welt? Hier sollen Gedanken von '''Wolfgang Welsch''' aufgegriffen und vertieft werden, der davon ausgeht, dass sich in unserem Erkennen die Welt erfasst.
 +
 
 +
 
 +
=== Ort · Zeit ===
 +
 
 +
Das 11. Kasseler Jugendsymposion beginnt am Donnerstag, den 11. Dezember, um 17.15 Uhr, und endet am Sonntag, den 14. Dezember 2014, mit dem Abschlussplenum um 16.15 Uhr. Veranstaltungsorte sind das Haus der
 +
Kirche in der Wilhelmshöher Allee in Kassel, die Räume des Lehrerseminars für Waldorfpädagogik Kassel und der Freien Waldorfschule Kassel. Die verschiedenen Veranstaltungsorte sind bequem zu Fuß oder mit der Straßenbahn zu erreichen.
 +
 
 +
=== Plenarvorträge ===

Version vom 16. September 2014, 12:41 Uhr

Freiheit

Foto: © Michael Kirste




Freiheit

Die Körperlichkeit lebendiger Organismen steht anders im Dasein als ein lebloser Körper. Ihre Stofflichkeit ist von einem Organisationsprinzip durchzogen, dem die Keimbildung, das Wachstum und – bei höheren Lebewesen – die sexuelle Fortpflanzung eingeschrieben sind. Neben der Masse und dem Rauminhalt des leblosen Körpers tritt hier eine spezifische Zeitgestalt auf, in der sich Leben prozessual ereignet. Beim Menschen zeigen die Lebensvollzüge, wie sich Personen ins Dasein stellen. Sie werden, um mit Robert Spaemann zu sprechen, das Leben von »jemand«. – Im Rahmen des 9. Kasseler Jugendsymposions wird dieser Gedanke aufgegriffen: Wie können wir Leben konkret als ein die Stofflichkeit ergreifendes Organisationsprinzip denken? Was kommt hinzu, wenn es sich um das Leben von Personen handelt? Welche spezifischen Situationen liegen an den Toren des Lebens bei Geburt und Tod vor?

Eine andere Frage ist die Signatur des modernen Lebens selbst. Was heißt es, wenn das Leben als ein Spiel modelliert wird, dessen Akteure zuallererst egoistisch vorgehen, um ihren Profit zu maximieren? Glauben wir vielleicht nach einiger Zeit an unser modelliertes Spiel, wenn dem Spiel entsprechende Computerprogramme in kürzester Zeit quantitativ richtige Ergebnisse liefern? Halten so unsere spielerischen Modellgedanken von heute Einzug in die soziale Wirklichkeit von morgen? Frank Schirrmachers Buchtitel »Ego – Das Spiel des Lebens« ist hier sehr treffend gewählt.

Das Verhältnis von Mensch und Welt kann nicht nur als ein abgegrenztes Gegenüber, sondern auch als ein lebendiges Miteinander gedacht werden. In künstlerischen Prozessen ist es möglich, dass die Subjekt-Objekt-Grenze durchbrochen und lebendige Gemeinsamkeit in hoher Intensität erfahren wird. Es sind ästhetische Ereignisse, die das Leben bereichern und beschenken. Wie kann die Einheit von Mensch und Welt philosophisch gefasst werden? Welche Bedeutung hat dann das menschliche Denken für die Welt? Hier sollen Gedanken von Wolfgang Welsch aufgegriffen und vertieft werden, der davon ausgeht, dass sich in unserem Erkennen die Welt erfasst.


Ort · Zeit

Das 11. Kasseler Jugendsymposion beginnt am Donnerstag, den 11. Dezember, um 17.15 Uhr, und endet am Sonntag, den 14. Dezember 2014, mit dem Abschlussplenum um 16.15 Uhr. Veranstaltungsorte sind das Haus der Kirche in der Wilhelmshöher Allee in Kassel, die Räume des Lehrerseminars für Waldorfpädagogik Kassel und der Freien Waldorfschule Kassel. Die verschiedenen Veranstaltungsorte sind bequem zu Fuß oder mit der Straßenbahn zu erreichen.

Plenarvorträge