OMNIBUS für direkte Demokratie

Aus Jugendsymposion
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von Sophie-Marie Brennenstuhl, 2. März 2010


Letztes Frühjahr bin ich im Rahmen eines Praktikums 2 Wochen mit dem Omnibus für direkte Demokratie mitgefahren. Meine Erlebnisse und vor allem die weltoffenen Gespräche dort haben mich noch lange Zeit danach beschäftigt. Daher habe ich den Beschluss gefasst, mich weiter für dieses Projekt zu engagieren. Ich habe daraufhin einen kleinen Vortrag in meiner Schule über die Idee der direkten Demokratie und über das Symbol des Omnibus gehalten. In der Folge gab es eine Unterschriftenaktion zur „bundesweiten Volksabstimmung in Deutschland“. Da dieses kleine Projekt mehr Anklang gefunden hatte, als ich mir erhofft hatte, beschloss ich den OMNIBUS zu uns an die Schule einzuladen, denn hier gibt es leider immer noch kein Unterrichtsfach, das Politik oder Sozialkunde umfassend abdeckt. Daher denke ich könnte dieses Projekt sehr spannend werden. Momentan bin ich dabei Spendengelder zu sammeln, damit meine doch etwas kostenspielige Idee wahr werden kann.


Zur Idee

1971 gründete Joseph Beuys die „ Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“. Die Idee umfasst also nicht nur politische bzw. gesellschaftliche Fragen sondern beinhaltet auch den künstlerischen, gestaltenden Aspekt. Eineinhalb Jahre nach Beuys´ Tod 1987 startete der erste OMNIBUS FÜR DIREKTE DEMOKRATIE IN DEUTSCHLAND seine Fahrt durch Deutschland. Diese Idee stammte von Brigitte Krenkers, der bewusst wurde, dass man nur dann ein Volk erreichen kann, wenn man direkt mit den Menschen auf der Straße spricht und nicht, wenn man in einem Büro sitzt. Das Wort OMNIBUS ist deshalb nicht nur zutreffend, weil das Fahrzeug ein ausgebauter Bus ist, sondern weil Omnibus auf lateinisch: „für alle, durch alle, mit allen" heißt, was die Grundlage einer Demokratie darstellt.

Das Hauptanliegen „des OMNIBUS“ bezieht sich auf den Artikel 20, Absatz 2 des Grundgesetzes. Dort steht: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen (…) ausgeübt.“ Diese zwei Begriffe stehen dort gleichwertig nebeneinander und trotzdem sind bis heute nur die Wahlen auf der Bundesebene gesetzlich geregelt. Das bedeutet, dass ein wichtiges Instrument der Demokratie in Deutschland gar nicht vorhanden ist!

Der OMNUIBUS FÜR DIREKTE DEMOKRATIE IN DEUTSCHLAND fährt seit neun Jahren durch Deutschland (und inzwischen sogar über die Landesgrenzen hinaus) um die Menschen wieder zum eigenen Nachdenken anzuregen und auf die politische Souveränität, die in einer Demokratie den Bürgern zukommt, aufmerksam zu machen. Er ist ein Sinnbild für Bewegung, die Bewegung, die eine demokratische Gesellschaft benötigt um zu funktionieren und sich lebendig weiterzuentwickeln. Konkret sammelt „der OMNIBUS“ momentan Unterschriften um eine bundesweite Volksabstimmung in Deutschland einzuführen.


Dies soll nach folgendem Prinzip funktionieren:


Veranstaltungsüberblick des 2. Jugendsymposions

http://www.volksentscheid.de/media/uploads/bild/deutschlandweiter_volksentscheid.png


Primär geht es aber eigentlich gar nicht nur um die Unterschriften, sondern vielmehr darum, dass die Menschen mit der Frage umgehen, wie unsere Gesellschaft gestaltet ist und in Zukunft gestaltet werden könnte und auch darum, politisch wach und aktiv zu bleiben und sich nicht alles aus der Hand nehmen zu lassen, sich also seiner Rolle als Souverän bewusst zu werden.

In meinen 2 Wochen im OMNIBUS wurde mir zum ersten mal richtig bewusst, dass Ich selbst der Gestalter bin, der sein eigenes Leben und seine Umgebung selbst gestalten kann und, dass das Erschaffende, der Antrieb aus mir selbst herauskommt und nicht von außen.

Denn in meiner ganzen Schulzeit war ich es immer gewohnt, dass man „von außen“ gesagt bekommt, mit was man sich zu beschäftigen hat und welche Fragen man durchdenken soll. Damit ist man dann meist so beschäftigt, dass man ganz verlernt auf die eigenen Fragen und Träume zu hören, eben auf das was das eigene, individuelle Leben ausmacht.


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