Albert Einstein

Aus Jugendsymposion
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von Jakob Hutmacher, 15. März 2010


Während des 1. Kasseler Jugendsymposions haben wir uns mit dem Thema der Wirklichkeit beschäftigt. Einer, der unsere Vorstellungen zu diesem Thema dramatisch verändert hat, ist der Physiker Albert Einstein. Denn zu unseren "normalen Wirklichkeitsvorstellungen" passt es nicht, das Masse und Zeit von der Geschwindigkeit abhängen. Neben der Betrachtung seiner großartigen wissenschaftlichen Erkenntnisse ist es auch interessant, sein Biographie zu betrachten und so das Umfeld, in dem es möglich war, die damalige Vorstellung von der Wirklichkeit in Zweifel zu ziehen und durch eine neue zu ersetzen.


Albert Einstein, einer der berühmtesten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts, wurde am 14. März 1879 in Ulm als Sohn jüdischer Eltern geboren. Seine wichtigste Theorie war die Relativitätstheorie, aber er hat sich auch mit Quantenphysik, Strahlenformen und Schwarzen Löchern beschäftigt. Er war nicht, wie man vermuten könnte, ein Wunderkind. So sprach Albert Einstein bis zu seinem siebten Lebensjahr nicht gut. Er sprach jeden Satz leise vor, bevor er ihn laut aussprach. Deshalb nannte ihn das Hausmädchen "Dummerchen".

Seine Eltern Hermann und Pauline Einstein waren beide sehr talentiert. Seine Mutter war eine intelligente, lebhafte, tatkräftige schwer arbeitende Frau und begabte Pianistin. Sie legt viel Wert auf Bildung. Wegen Alberts ungewöhnlicher Kopfform machte sie sich Sorgen und befürchtete sogar, dass er geistig behindert sein könnte, weil er nur langsam sprechen lernte. Sein Vater war ein sehr guter Mathematiker.

Mit sieben Jahren bekam Albert von seinem Vater einen Kompass geschenkt. Dieser machte auf ihn einen so großen Eindruck, weil er merkte, dass eine geheimnisvolle Kraft dahinter steckte. Von diesem Zeitpunkt an erwachte in ihm eine große Wissbegier herauszufinden, welche geheimnisvolle Kraft das war. Er besuchte eine katholische Grundschule und wechselte später auf ein Gymnasium. Er ging nicht gern zur Schule, trotzdem lernte er fleißig und er bekam vor allem in Mathematik und Physik gute Noten. Es lag ihm nicht, Texte auswendig zu lernen. Mit zehn Jahren begann er sich intensiv mit mathematischen, naturwissenschaftlichen und auch philosophischen Themen zu beschäftigen. 1895 zog die Familie Einstein nach Zürich, wo sich Einstein für eine Aufnahmeprüfung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule anmeldete. Er bestand die Aufnahmeprüfung nicht, weil er in den Sprachen und Botanik zu schlecht abschnitt, während er beeindruckende Leistungen in Physik und Mathematik erbrachte. Nach dieser Enttäuschung schaffte er die Aufnahmeprüfung an der Kantonsschule in Aarau. 1896 machte Albert Einstein mit 17 Jahren die Matura. Seine Abschlussnoten waren sehr gut. Danach studierte er am Züricher Polytechnikum Physik und Mathematik. Nach dem Studium war Einstein zwei Jahre lang arbeitslos, bevor er 1902 eine Stelle beim Berner Patentamt antrat. 1903 heiratete er seine ehemalige Mitstudentin Mileva Maric, eine gebürtige Serbin. Sie bekamen zwei Söhne, Hans Albert 1904 und Eduard 1910. Die vor der Eheschließung geborene Tochter Lieserl wurde unmittelbar nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Einstein sah sie nie.

1905 war das entscheidende Jahr für Einstein. Der sechsundzwanzigjährige Einstein war verzweifelt, weil er Probleme in den damals angenommenen Naturgesetzen festgestellt hatte. Die wahrscheinlich wichtigste Nacht seines Lebens war irgendwann im Mai 1905. In der besagten Nacht, nachdem er viel geraucht und viele Zettel vollgeschrieben hatte, war seine Spezielle Relativitätstheorie fertig. Wahrscheinlich hatte seine intelligente Frau hierbei geholfen, was später nur Albert Einstein angerechnet wurde. Er veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Arbeiten, u.a. zwei über die Spezielle Relativitätstheorie. Eine enthält die berühmte Gleichung „E=mc²“. 1906 schrieb Einstein seine erste Abhandlung über die Quantenmechanik. Von nun an veröffentlichte er beinahe zwanzig Jahre lang stetig neue, ureigene Theorien in den bedeutendsten wissenschaftlichen Blättern seiner Zeit. 1909 kündigte Albert Einstein im Patentamt und wurde Professor in Zürich. Von Zürich wechselte er nach Prag und von Prag nach Berlin, wo er 1915 die Allgemeine Relativitätstheorie herausbrachte. Diese Theorie bezog die Gravitation in die Relativitätstheorie ein. 1914 trennten sich Mileva und Albert und wurden 1919 geschieden. Zwischen 1914 und 1918 veröffentlichte er mehr als 50 wissenschaftliche Artikel, Abhandlungen und ein Buch. Er wurde oft als Redner auf Fachtagungen eingeladen. Dabei merkte er, dass die Wissenschaftler sich damit anfreundeten, dass seine Theorien richtig sein könnten. 1917 wurde Einstein schwer krank und seine Kusine Elsa Löwenthal pflegte ihn. 1919 heirateten die beiden. 1919 geriet Einstein schlagartig in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Der Grund war die Bestätigung der Allgemeinen Relativitätstheorie durch astronomische Beobachtungen.

Nach der Machtergreifung der NSDAP im Jahr 1933 immigrierte Einstein in die USA, wo er am 17. Oktober eintraf. Er kehrte nie mehr nach Europa zurück. Im Amerika wurde er Professor in Princeton. 1936 starb seine Frau Elsa. Einstein suchte nach der Weltformel. die er jedoch nie fand. Die Weltformel ist auch 50 Jahre nach Einsteins Tod noch nicht gefunden. Seine unheilvollste Arbeit war dem Bau der ersten Atombombe gewidmet.

Er half den Amerikanern aus Angst, dass die Nationalsozialisten die Atombombe zuerst entwickeln könnten. Diese Entscheidung bereute er sein Leben lang und kämpfte für die Abschaffung aller Atomwaffen. Albert Einstein war eine zwiespältige Person. Auf der einen Seite der umjubelte Wissenschaftler, ein genialer Kopf, Friedensstifter und Kämpfer für Gerechtigkeit war er ein schlechter Ehemann und Vater. So verabscheute er zum Ende seiner ersten Ehe Mileva, weil sie von Geburt an hinkte. Er nannte sie in Briefen eine Frau „ungewöhnlicher Hässlichkeit“. Seiner zweiten Frau Elsa ging es nicht viel besser. Einstein führte neben der Ehe zahlreiche Liebschaften. Elsa verließ oft das Haus, damit Einstein seine Freundinnen treffen konnte. Seine charakterlichen Schwächen standen der weltweiten Bewunderung jedoch niemals im Weg.


Literaturliste:
Aus der Reihe „Augenblicke, die die Welt veränderten“: Albert Einstein, Die Relativitätstheorie, von Fiona Macdonald.
Aus der Reihe „Was ist was“: Band 79, Moderne Physik, von Dr. Erich Übelacker.
Aus Focus Nr. 52 vom 20. Dezember 2004: 100 Jahre Relativitätstheorie – Verstehen Sie Einstein?
Artikel aus Berliner Morgenpost vom 4. Januar 2005: Alles ist relativ.
Artikel aus Tagespiegel vom 3. März 2005: Mensch Einstein, Lehr- und Wanderjahre durch Raum und Zeit.
www. einsteinjahr.de
Das Universum in der Nussschale, von Steven Hawking.


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